Vergiftung beim Hund – was tun?

Es ist der Albtraum eines jeden Tierbesitzers: Wenn der Hund beim Gassigehen etwas Giftiges frisst, ist schnelle Hilfe angesagt. Aber nicht nur Giftköder können den Vierbeinern zum Verhängnis werden, auch im Haushalt lauern Gefahren für das Tier. Was tun im Notfall? Tierärzte und Tierschutzorganisationen geben Tipps.1452503_1_articledetail_270_0900_8480_Hund_vergiftet_2[1]

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Wie kann das Tier vor Vergiftungen geschützt werden?

Während es gegen Giftköder in der freien Natur kein Mittel gibt – es sei denn der Hund läuft nur angeleint – können Hundebesitzer zuhause durchaus Vorkehrungen treffen. Lebensmittel, die keinesfalls in Hundemäuler gelangen sollten, sind beispielsweise Weintrauben, Rosinen, Macadamianüsse, Knoblauch, Zwiebeln, Pilze, Bohnen und andere Hülsenfrüchte. Auch Koffein, Süßstoff, Alkohol und Schokolade sind tabu. Außerdem sollte man aufpassen, dass Medikamente nicht frei zugänglich herum liegen. Grundsätzlich sollte man sich mit einem Hund im Haushalt verhalten wie mit einem kleinen Kind, rät Thomas Steidl, praktischer Tierarzt und Mitglied im Ausschuss für Kleintiere der Bundestierärztekammer: „Also Medikamente, Putz- und Reinigungsmittel oder Gartenchemie aus der Reichweite des Vierbeiners verbannen!“

Welche Symptome deuten auf eine Vergiftung hin?

  • starker Speichelfluss
  • Schwäche
  • Zittern
  • Apathie oder starke Aufregung
  • Kreislaufprobleme (bis hin zum Kollaps mit Bewusstlosigkeit)
  • Erbrechen, Würgen, Durchfall, Bauchkrämpfe Blut im Erbrochenen, im Kot oder im Urin
  • Atembeschwerden bis hin zur Atemnot
  • Veränderung der Pupillen und der Mundschleimhaut

Wie sollte man sich bei einer möglichen Vergiftung verhalten?

Bei dem Verdacht einer Vergiftung sollte so schnell wie möglich ein Tierarzt aufgesucht werden, denn nur dieser kann gezielt helfen. Am besten vorher anrufen, damit zum einen sicher ist, dass der Arzt auch da ist und damit er sich zum anderen bereits vorbereiten kann. Auf dem Weg zum Arzt ist es wichtig, den Hund zu beruhigen. Ist der Hund bewusstlos, sollte er in eine Seitenlage gebracht werden, damit im Falle eines Erbrechens die Atemwege frei bleiben. Dr. Steidl von der Bundesärztekammer warnt eindringlich davor, den Hund zum Erbrechen zu zwingen. Denn zum einen könne beim Hund der Brechreiz gar nicht mit der Finger-in-den-Hals-Methode ausgelöst werden. Zum anderen könne es auch gefährlich sein, wenn der giftige Mageninhalt wieder nach oben kommt. Sollte der Hund von sich aus erbrechen, sollte das Erbrochene zur Analyse mitgenommen werden. Außerdem sollte – wenn möglich – die Substanz gesichert werden, die das Tier gefressen oder getrunken hat.

Warnung vor Giftködern

Keine absolute Sicherheit, aber ein Warnsystem bietet das Online-Projekt GiftköderRadar. Hundebesitzer können sich eine App herunterladen oder direkt am Browser nachvollziehen, für welche Stellen vor Giftködern gewarnt wird. Hinweise gibt es für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die Warnungen basieren auf Hinweisen von Nutzern sowie auf Nachfragen bei Tierärzten und Behörden. Zum Schutz vor Giftködern wird außerdem empfohlen, beim Gassigehen immer aufmerksam zu sein und den Hund zu beschäftigen. Außerdem sollte ausreichend eigenes Futter mitgenommen werden und der Hund darauf trainiert werden, nicht jedes Futter vom Boden aufzunehmen.

Quelle: http://www.dewezet.de/