In Gedankenspiele Nummer 17 beschäftige ich mich heute mal wieder mit einer Pressemeldung, die am Ende erneut sich selbst widerspricht, und meiner Meinung nach im Grunde nur heiße Luft ist.
Über die Presse, die als Quelle die dpa angibt, wurde die Tage mal wieder ein Thema recht reißerisch aufgemacht. Bei Tierhaltern ohne biologische oder medizinische Kenntnisse kann sowas auch schon mal “Angst und Schrecken” verbreiten. Ob das auch gewollt ist um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, lasse ich mal dahingestellt sein, weil es ja pure Spekulation meinerseits wäre.
Kluge Wissenschaftler haben doch in der Tat herausgefunden das (Haus)tiere auch Krankheiten auf den Menschen übertragen können. Es ist ja nicht so, als das es nicht schon allgemein bekannt ist, das es Erreger und Parasiten gibt die von Tieren zum Menschen und umgekehrt übertragbar sind.
Und es ist bei allen Arten von Haustieren möglich, nicht nur Hunde und Katzen, nein auch Vögel, Nagetiere wie Mäuse oder Hamster, Reptilien und Amphibien wurden völlig unerwartet genannt.
Diese unfassbare Neuigkeit wurde am 20.04.2015 von Wissenschaftlern aus Kanada und den USA im Fachblatt Canadian Medical Association Journal veröffentlicht.
Zu dem erforschte das Team um Jason Stull von der Ohio State University in Columbus ebenfalls welche Gruppen von Menschen zu der besonderen Gruppe gehört, die gefährdeter sind als andere. Wiederum völlig überraschend wurden genau diese Gruppen genannt, die eh unter die Rubrik “infektionsgefährdeter” fallen. Dazu gehören Menschen die im allgemeinen ein etwas schwächeres Immunsystem haben. Das sind kleine Kinder, Schwangere, ältere Menschen, und Menschen die z.B. unter Tumorleiden, Leukämie oder andere immunsystemschwächende Krankheiten leiden. Das sind auch genau die Menschen, denen z.B. immer eine Grippeschutzimpfung empfohlen wird.
Dann wurde natürlich nach dem Übertragungsweg geforscht. Zu meiner großen Überraschung muss es dazu in der Regel zu einem Kontakt zwischen Mensch und Tier kommen. So wurden in dem Bericht folgende Möglichkeiten genannt:
Übertragen würden die Erreger durch Bisse und Kratzer, aber auch beim Kontakt mit dem Kot, beim Saubermachen von Käfigen und Aquarien oder wenn sich Halter von ihren Tieren über das Gesicht lecken lassen.
Um dann völlig Angst und Schrecken zu verbreiten wurden noch ganz besondere “Tierchen” genannt, die von unseren Haustieren zu uns übertragen werden können.
Hunde und Katzen übertragen demnach zum Beispiel den Durchfall-Erreger Campylobacter jejuni, Katzen geben zudem verschiedene Bartonella-Bakterien weiter, die Fieber und schwere Entzündungen hervorrufen können. Auch resistente Erreger wie ESBL (Extended-Spektrum ß-Lactamase-produzierende Escherischia coli), MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) oder Clostridium difficile können – in beide Richtungen – zwischen Menschen und ihren Haustieren übertragen werden.
Und natürlich, Toxoplasmose von Katzen, die in der Tat dem ungeborenen Kind Schaden kann, über Mißbildungen bis hin zur Fehlgeburt. Darum bekommt jede Schwangere ja auch entsprechend eine Aufklärung. Nur steht im Bericht nicht wie man genau an die Toxoplasmose kommen kann. Der einfache Katzenkontakt ist nämlich KEIN Übertragungsweg!
Einige Möglichkeiten Toxoplasmose zu bekommen ist:
– Verzehr von rohen, bzw. ungenügend erhitzten, zystenhaltigen Fleischprodukten
(Tartar, Mettwurst, Salami usw.), besonders Fleisch vom Schwein oder vom Schaf
– Verzehr von Rohmilch und Rohmilchprodukten von Ziegen und Schafen
– Verzehr kontaminierter, roher Eier
– Verzehr von ungewaschenem Gemüse, das mit toxoplasmahaltigem Katzenkot verunreinigt ist
– Kontakt mit toxoplasmahaltigem Katzenkot, z.B. bei der Gartenarbeit
– Ablecken durch Hunde, die zuvor toxoplasmahaltigen Katzenkot gefressen haben
– Frischer Katzenkot ist ungefährlich !
– Katzenkontakt führt per se nicht zu einer Toxoplasmose !
Natürlich gibt es auch sofort nützliche Tipps wie man das Risiko minimieren kann:
Um sich zu schützen, sollten Tierhalter gängige Hygiene-Regeln befolgen und sich nach einem Tierkontakt die Hände waschen.
Ist natürlich primär sinnvoll. Allerdings würden die meisten Tierhalter dann den halben Tag mit Wasser und Seife verbringen. Sinnvoll bei fremden Tieren, und natürlich wenn man zur Risikogruppe gehört.
Beim Reinigen von Käfigen, Aquarien oder Katzentoiletten sollten Handschuhe getragen, die Tiere zudem regelmäßig vom Tierarzt untersucht werden.
Kann man machen, das mit den Handschuhen, besonders wenn man Exkremente beseitigt. Das mit dem Tierarzt macht z.B. Sinn wenn man dort Stuhlproben zur Untersuchung bringt, damit geschaut werden kann, ob z.B. ein Wurmbefall vorliegt. Diesen kann man dann gut mit Medikamenten behandeln. Wenn Sie dies mal machen, werden Sie feststellen, das es zu meist gar nicht nötig ist eine Wurmkur anzuwenden, und ersparen ihrem Tier die Chemotherapeutische Keule alle halbe Jahr, wo sonst auf Verdacht einfach mal therapiert wird. Lassen Sie sich eigentlich auch immer ohne Untersuchung auf alle möglichen Krankheiten behandeln, und nehmen dafür Tabletten etc?
Bei einer schweren Erkrankung wie Krebs sollte mit der Anschaffung eines Tieres gewartet werden, bis sich der Körper und das Immunsystem erholt haben.
Sehr interessant finde ich. Wenn man mal ein bisschen nachdenkt wird man zu der Schlußfolgerung gelangen, daß die meisten Menschen eine Krebserkrankung nicht als “geheilt” beenden werden. also kann man den Satz besser so formulieren, das diese Anschaffung nicht mehr getätigt werden sollte, was bei der meist auch nur noch sehr kurzen Lebenserwartung nicht mehr sinnvoll wäre, da das arme Tier nach kurzer Zeit zu meist dann in einem Tierheim endet.
Diese Ansicht vertritt auch Andreas Sing, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Vielen Menschen sei die Infektionsgefahr durch Haustiere nicht bekannt. “Wenn man sich ein Haustier zulegt, muss man sich darüber im Klaren sein, dass man sich damit auch ein Risiko einkauft”, sagte Sing.
Hört hört … Es muss einem auch klar sein das wenn man Bus und Bahn benutzt, jeden Tag sich eine ganz schlimme Infektionskrankheit von einem der vielen vielen Personen, die dicht an dicht stehen, einfangen, und daran sogar versterben kann …
Derzeit gebe es kaum Zahlen zur Häufigkeit solcher Infektionen – unter anderem, weil es bei einer Erkrankung oft schwierig festzustellen sei, wie die Übertragung stattgefunden hat.
Ja was denn jetzt? Ich dachte es ist eine Wissenschaftliche Arbeit, die auch noch in einem wissenschaftlichen Magazin veröffentlicht wurde. Und am Abschluß kommt indirekt zu dem Schluss, das man gar nicht weiß wie oft überhaupt so eine infektiöse Übertragung von Tier zu Mensch, oder umgekehrt stattfindet, und darum auch keine Ahnung hat wie gefährlich das vorher so angsteinflößende Szenario wirklich ist?
Na, wenn wir da jetzt nicht doch einfach so weiterleben können wie bisher, und unser Tier nun doch nicht unser Tod sein wird …
In diesem Sinne … lassen Sie sich nie ohne kurz nachzudenken Irre machen !