Heute kommt ein Artikel der Zeitschrift “Dogs” Ausgabe September/Oktober 2014 auf den Prüfstand:
Wollen Hundehalter ihrem Vierbeiner etwas Gutes tun, sollten sie es nicht mit einem üppig gefüllten Napf und wechselndem Futter versuchen. Das kann dem Tier auf den Magen schlagen. Ein ausgiebiger Waldspaziergang ist die richtige Alternative.
Hundebesitzer sollten es nicht mit der Abwechslung im Napf übertreiben: Zu viele Futterwechsel führen bei Hunden oft zu Verdauungsproblemen. Statt dem Vierbeiner ständig etwas Neues vorsetzen zu wollen, tun Halter ihm besser mit Beschäftigungsspielen oder Waldspaziergängen etwas Gutes, heißt es in der Zeitschrift „Dogs“ (Ausgabe September/Oktober 2014).
Auch zu viel Futter ist nicht gut. Oft ignorieren Halter Fütterungsempfehlungen, um ihrem Tier etwas Gutes zu tun. Dabei sagt beispielsweise schon der Name „Alleinfutter“, dass der vollständige Tagesbedarf mit einer Tagesration gedeckt ist. Wer ständig etwas zusätzlich füttert, riskiert, dass der Vierbeiner übergewichtig wird.
[focus.de]
Als erstes fällt mir auf das so ein geschriebener Artikel für eine Zielgruppe gedacht ist denen man das eigenständige Denken in Abrede stellt. Ich kann mir schon vorstellen das es solch Leute gibt, und habe bestimmt auch schon welche getroffen. Doch selbst dann hat es meiner Meinung nach eben genau bei dieser Zielgruppe keine Auswirkung. Denn wem die Botschaft, die dieser Artikel enthält, nicht eh schon durch eigenen Menschenverstand bewusst ist, der begreift die Sache an sich sowieso nicht.
Man soll seinem Hund also keinen üppig gefüllten Napf hinstellen
- Primär stellt sich mir direkt die Frage, was ist ein üppig gefüllter Napf? Ist das eine Menge die mein Tier täglich braucht? Dann wäre üppig aber völlig die richtige Menge! Oder ist das ein riiiiesiger Haufen Futter für einen kleinen Hund? Dann sollte man doch denken das diese Menge zuviel wäre und es wäre das auch so zu betiteln, und nicht das schwammige Wort üppig dazu verwenden. Das lässt Freiraum für Interpretation und Mutmaßungen, was aber scheinbar gewollt ist, damit ist mehr nach “hui uih uih” klingt.
Das Futter sollte bitte auch nicht ständig wechseln
- Das selbe wieder. Was heißt hier ständig. Wöchentlich? Täglich? Oder gar mehrmals Täglich? Auch hier wird meiner Meinung nach gezielt mit der Fantasie des Lesers gespielt um ja bei fast jedem richtig mit der Zeitangabe zu liegen.
Das schlägt ihm auf dem Magen
- Was jetzt genau? Das üppige oder das wechselnde? Hier spielt man direkt mit beiden Adjektiven und hat so eine hervorragende Chance richtig zu liegen. Nur warum schlägt es ihm auf dem Magen? Dazu hätte man ersten bei der Menge (üppig) und der Zeit (ständig) genauer sein müssen, und zweitens auch entsprechend der Ursache(n) eine Erklärung beibringen müssen. Wissenschaftlich ist anders!
Ein ausgiebiger Waldspaziergang ist die richtige Alternative
- Alternative wozu? Zum füttern? Braucht mein Hund jetzt kein Futter mehr? Oder kann ich sogar weniger füttern wenn ich mehr Gassi gehe? Ach nein, um ihm was Gutes zu tun! Warum nennen sie das Kind nicht beim Namen? Ich liebe meinen Hund, darum füttere ich ihn fett! Dazu bin ich noch zu faul Gassi zu gehen.
Was anderes bedeuten die 3 Aussagen oben im ersten Abschnitt nicht. In den weiteren 2 Abschnitten wird versucht die Aussage auf den Punkt zu bringen, was meiner Meinung nach mißlingt.
Die Aussage das man nicht oft das Futter wechseln soll, weil es sonst Verdauungsprobleme gibt halte ich für wissenschaftlich nicht haltbar. Außer industrielles Hundefutter ist eine üble Sache die sich durch Mischen wie “Gifte” verhalten.
Seinem Hund mit Beschäftigungsspielen und langen Spaziergängen Abwechselung zu verschaffen bedeutet doch nur ihn so artgerecht wie möglich zu halten. Dabei sollte man aber noch die Rasse mit berücksichtigen. Einen Australian Shepherd sollte man anders als einen Basset Hound auslasten.
Der letzte Absatz mit dem Alleinfutter und den zusätzlichen Leckerchen ist einzig und allein der sinnvollste Absatz. Einige/viele Hundebesitzer vergessen leider die täglichen Leckereien mit in die tägliche Gesammtfuttermenge mit einzuberechnen. Darum kommt es in der Tat öfter zu einer Überfütterung, und das gerade bei kleineren Hunden, da dort die Leckereien oft schon fast den Tagesbedarf an Kalorien abdecken.
Für mich ist dieser Artikel wieder einer von denen die Lücken füllen sollen, weil grade kein echtes Thema da war und die Seiten gefüllt werden mussten. Wenn man seinen Hund normal füttert, mit ihm normal Gassi geht, ihm seine Sozialkontakte zu anderen Hunden ermöglicht, und es mit Leckerlis nicht übertreibt, sollte gar nichts passieren. Und bei mir bekommt er täglich ein anders Päckchen Fleisch/Pansen/Lunge/etc. in roher Form, und ab und an einen Knochen, Gemüse und Obst. Von Verdauungsproblemen habe ich nichts feststellen können.