Gestern wurde eine Pressemitteilung der Fa. Novartis veröffentlicht in der man zu “neuen” Erkenntnisse zum Thema Entwurmung gekommen ist.
Ich hatte es, auch auf Empfehlung meines Tierarztes, bislang mit diesem Thema immer so gehalten:
Da so eine Wurmkur ja auch eine kleine Chemotherapie ist, kann man sich denken das es nicht unbedingt ein tolle Sache ist, die man selbst auch gern jedes Vierteljahr über sich ergehen lassen möchte. Warum sollte also mein Tier einfach auf Verdacht eine bekommen. Wir bekommen ja auch nicht einfach alle 3 Monate, alle möglichen Medikamente verabreicht, nur weil wir ja dies oder jenes haben könnten. Nein, wir lassen uns erst einmal von einem Mediziner untersuchen.
Also mache ich das bei meinen Tieren auch so: Stuhlproben sammeln (3 Tage lang, jeden Tag eine Probe). Beim Tierarzt seines Vertrauens mikroskopieren lassen, und falls ein Wurmbefall besteht, Wurmkur durchführen, sonst ist es nicht nötig.
Nun hat das Pharmaunternehmen, deren Hauptziel nicht die selbstlose Hilfe an der Fauna ist, sondern natürlich Profit zu erwirtschaften (ist ja im Prinzip im Kapitalismus eine super Sache), eine neue Studie in Auftrag gegeben, und das Ergebnis gestern öffentlich gemacht.
Laut dieser Studie kann es zu falsch negativen Ergebnissen bei der Stuhlprobenuntersuchung kommen, und dein Tier ist trotzdem von einem, oder mehreren Würmern befallen. Soweit natürlich sachlich nichts zu bemängeln. Darum soll man ja mindestens über 3 Tage verteilt Proben sammeln, um diesen Fall zu gut wie möglich zu eliminieren. Ich jedenfalls habe seit Urzeiten Hunde, und es war erst ein einziges Mal der Fall eingetreten, das eine Probe positiv war, und eine Wurmkur von Nöten.
Daher zum Abschluss meine, ganz persönliche Meinung:
Einer Studie, die von jemanden in Auftrag gegeben wurde, der mir dann sein Produkt verkaufen will, stehe ich erstmal Skeptisch gegenüber. Zumal, soweit es die Pressemitteilung hergibt, das sammeln und anschließende untersuchen der Kotproben nicht über 3 Tage erfolgte, was aber empfohlen wird. Daraus ergibt sich dann natürlich eine deutlich höherer, falsch negative Ergebnisquote, woraus man dann wieder fälschlicherweise schließen könnte, das die Untersuchungen nicht ausreichen, und man pauschal alle 3 Monate eine chemotherapeutische Wurmkur durch führen sollte.