19-Jähriger rettet blinden Terrier aus Rhein

Das hätte auch tragisch enden können: Am Montag hat ein 19-Jähriger aus Vallendar einen Hund aus dem Rhein gerettet und einen Großeinsatz ausgelöst. Auf dem Rhein und aus der Luft wurde nach ihm gesucht.

Der gerettete Hund des Touristen kam zunächst ins Tierheim (Symbolbild)
Der gerettete Hund des Touristen kam zunächst ins Tierheim (Symbolbild)

Gegen 18.30 Uhr hatten am Montag Anwohner in Koblenz-Neuendorf eine Person im Rhein entdeckt. Sie alarmierten die Polizei, daraufhin wurde eine großangelegte Suche gestartet. Zwei Hubschrauber und mehrere Rettungsboote suchten den Rhein ab. Die Helikopter kreisten über dem Rhein und der Moselmündung am Deutschen Eck.

Lebensgefährliche Tierliebe

Die Suche blieb zunächst ohne Erfolg. Kurz darauf beobachteten Passanten, wie der 19-Jährige mit dem Hund aus dem Fluss stieg. Den Rettungskräften sagte er, er habe den Hund im Rhein gesehen, ihn retten wollen, sei deshalb selbst ins Wasser gesprungen und habe ihn schließlich an Land gebracht. Der Hund kam zunächst in ein Tierheim, wurde aber noch am Montagabend seinem Besitzer zurückgegeben: einem niederländischen Urlauber auf dem Campingplatz in Koblenz-Neuendorf.

Blind und orientierungslos

Sowohl der Retter, als auch der Hund – ein sehr alter und blinder Terrier – geht es nach Polizeiangaben gut. Ein Sprecher der Wasserschutzpolizei sagte dem SWR, dass Hunde könne eigentlich aufgrund ihres Instinkts von alleine wieder ans Ufer finden. Das blinde Tier des niederländischen Urlaubers schaffte das aber nicht mehr.

Im Tierheim Koblenz wird der Retter als “Held des Sommers” gefeiert. Die Mitarbeiter loben den Einsatz des 19-Jährigen.

Polizei warnt vor Schwimmen im Rhein

Die Polizei Koblenz kritisiert die Aktion des jungen Mannes, weil er sich schlichtweg in Lebensgefahr brachte. Die Wasserschutzpolizei warnt davor, gerade jetzt während des Hochwassers, im Rhein zu schwimmen. Denn jedes Jahr ertrinken Menschen im Rhein, weil man vom Ufer aus gefährliche Strömungen und die Sogwirkung nicht einschätzen kann. Laut Lars Ferrelein von der Wasserschutzpolizei Koblenz müssen etwa zwei bis drei Mal im Sommer Schwimmer aus dem Rhein gerettet werden, weil sie zu weit in die Flussmitte abgetrieben wurden oder die starke Strömung unterschätzt haben.

Der Besitzer des blinden Hundes ist inzwischen wieder nach Hause abgereist: früher als geplant. Nach Angaben des Campingplatz-Betreibers war dem Gast der Rettungseinsatz für seinen kleinen Hund so peinlich, dass er seinen Urlaub in Koblenz lieber abbrach.

Quelle: http://www.swr.de/