Eine Nummer für jeden Hund

Umweltministerin Priska Hinz (Partie Bündnis 90/ Die Grünen, Rheinland-Pfalz) zieht in Erwähgung für Hunde eine Kooperation mit dem Tierschutzverein Tasso einzugehen. Tasso hat ja bereits ein Haustierzentralregister, in dem rund 7,3 Millionen Tiere erfasst sind.

Geht ein Haustier verloren, kann es mit Hilfe einer Plakette und eines Mikrochips oder einer Tätowierung seinem Halter zugeordnet und wieder zurückvermittelt werden.

 

Bisher müssen in Hessen nur Hunde gekennzeichnet werden, die als gefährlich gelten. Noch in diesem Jahr soll die Kennzeichnungspflicht für alle Hunde beschlossen werden. Da die Kennzeichnung nur aus einer 15-stelligen Nummer besteht – in der Regel befindet sie sich auf einem wenige Millimeter großen Chip, der am Nacken in den Körper des Hundes gespritzt wird – ist zusätzlich zur Kennzeichnung eine Registrierung der Halterdaten erforderlich.

Während dafür in Niedersachsen, wo dies bereits vorgeschrieben ist, ein Hunderegister eingerichtet wurde, könnte man in Hessen so darauf verzichtet. Denn ein Teil der Hunde ist bei Tasso bereits erfasst.

Der Leiter von Tasso, Philip McCreight, findet eine solche Zusammenarbeit im Sinne der Hundehalter. Für sie ist die Registrierung bei Tasso kostenlos, während für ein Eintrag in das niedersächsische Register eine Gebühr von rund 20 Euro fällig wird.

McCreight schlug im Gespräch mit der Ministerin vor, auch die Kennzeichnung von Katzen gesetzlich zu regeln. Dadurch und mit Hilfe einer Kastrationspflicht ließe sich nach seiner Auffassung das Problem herrenloser Katzen in den Griff bekommen. „Es gibt in Deutschland etwa zwei Millionen Streunerkatzen. Vor allem in Großstädten ist das ein echtes Problem“, stellte der tierschutzpolitische Sprecher des Vereins, Mike Ruckelshaus, fest. Nur ungefähr 20 Prozent der Tierhalter würden sich freiwillig für eine Registrierung entscheiden.

Ein weiteres Thema war der Abschuss von Haustieren durch Jäger. Eine Änderung des Gesetzes, das den Jägern das Erschießen von freilaufenden Hunden und Katzen erlaubt, habe derzeit keine Priorität, erklärte Hinz. Die von den meisten Tierschützern abgelehnten Regelungen zur Tötung von Haustieren sollten zunächst wissenschaftlich untersucht und bewertet werden, bevor über Änderungen nachgedacht werde. Tasso wünscht sich ein Verbot des Haustierabschusses und der Fallenjagd.