Hunde, Katzen und der Riesen-Bärenklau: Was du über die Herkulesstaude wissen solltest

Wenn du mit deinem Hund gern draußen unterwegs bist oder eine Freigängerkatze hast, ist dir vielleicht schon einmal eine besonders beeindruckende Pflanze mit riesigen Blättern und weißen Doldenblüten begegnet: Der Riesen-Bärenklau, auch bekannt als Herkulesstaude (wissenschaftlich: Heracleum mantegazzianum).

Was viele nicht wissen: Diese Pflanze sieht zwar imposant aus – ist aber alles andere als harmlos. Für uns Menschen und besonders für unsere vierbeinigen Freunde kann sie gesundheitlich gefährlich sein.

🌿⚠️ Was ist der Riesen-Bärenklau?

Der Riesen-Bärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Inzwischen hat er sich in vielen Teilen Deutschlands und Europas stark ausgebreitet – oft entlang von Flussufern, Waldrändern und Wiesen.

Erkennungsmerkmale:

⚠️ Warum ist der Bärenklau gefährlich?

Die Pflanze enthält sogenannte Furanocumarine – sekundäre Pflanzenstoffe, die in Kombination mit Sonnenlicht phototoxisch wirken. Bei Kontakt kann es zu schweren Hautreaktionen kommen, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren.

Symptome beim Menschen:

  • Wuchshöhe: bis zu 4 Meter!
  • Blätter: riesig, bis zu 1,5 m breit
  • Blüten: weiße, tellerförmige Dolden, ähnlich wie bei Dill oder Fenchel
  • Stängel: rötlich gefleckt, borstig behaart
  • Rötung, Juckreiz, Blasenbildung (ähnlich wie Verbrennungen)
  • Schmerzen, Schwellung
  • Narbenbildung möglich

Bei Hunden und Katzen:

  • Hautentzündungen, besonders an unbehaarten Stellen (Schnauze, Bauch, Ohren)
  • Wenn Saft in die Augen gelangt: Bindehautentzündung oder sogar Hornhautschäden
  • Abschlecken der Pfoten nach Kontakt kann zu Magen-Darm-Reizungen führen

⚠️💉 Warum Haustiere besonders gefährdet sind

Hunde und Katzen rennen durchs Unterholz, schnüffeln an allem Möglichen oder wälzen sich im Gras – was sie zur perfekten Zielscheibe für Pflanzenkontakt macht.

Besonders gefährdet:

  • junge Hunde, die alles erkunden
  • Freigänger-Katzen, die durchs hohe Gras streifen
  • Tiere mit kurzem oder hellem Fell

🧴🚿 Was tun bei Kontakt?

Wenn du vermutest, dass dein Tier mit Riesen-Bärenklau in Berührung kam:

  1. Nicht in Panik verfallen.
  2. Handschuhe anziehen, um dich selbst zu schützen.
  3. Fell und Haut mit lauwarmem Wasser abwaschen, ggf. mit milder Seife.
  4. Sonnenlicht meiden – für mindestens 48 Stunden.
  5. Bei Symptomen (Rötung, Blasen, Augenreizungen): sofort zum Tierarzt!

🌿🔍 Wie erkenne ich die Pflanze unterwegs?

Riesen-Bärenklau wird oft mit harmlosen Doldenblütlern wie Wiesen-Bärenklau oder Engelwurz verwechselt.

Ein paar einfache Merkmale:

Höhebis 4 Metermax. 1,5 Meter
Stängelrötlich gefleckt, borstiggrün, kaum gefleckt
Blattgrößeriesig, bis 1,5 m breitdeutlich kleiner
StandortFlussufer, Wege, WaldlichtungenWiesen, Felder

📢🌿 Meldepflicht und Bekämpfung

In vielen Bundesländern gilt der Riesen-Bärenklau als invasiver Neophyt. Das heißt: Er verdrängt heimische Pflanzenarten und gehört kontrolliert oder entfernt.

Wenn du Riesen-Bärenklau auf öffentlichen Flächen siehst:

  • Nicht selbst entfernen! (wegen Verätzungsgefahr)
  • Melde ihn beim Ordnungsamt, Umweltamt oder der Gemeindeverwaltung.

✅ Was kannst du tun, um dein Tier zu schützen?

  • Halte Hunde an der Leine, besonders an Flussufern oder verwilderten Flächen.
  • Katzenfreigang nach Möglichkeit auf gut gepflegte Grundstücke beschränken.
  • Nach dem Spaziergang Pfoten kontrollieren und ggf. reinigen.
  • Kinder über die Pflanze aufklären – viele „pusten“ an den Blüten oder reißen daran.

📚 Quellen (seriös & wissenschaftlich)

✅ Fazit

Der Riesen-Bärenklau ist kein harmloser Gartengeselle – und erst recht kein Ort zum Spielen für deinen Hund oder deine Katze. Achte bei Spaziergängen auf die Umgebung, informiere andere Tierfreunde und bleib aufmerksam. Denn wie so oft gilt: Wer die Natur kennt, schützt sich und seine Lieben am besten.

Bleib sicher – für dich und dein Tier!