🐾 Saubere Sache oder schmutziges Sparen? – Kotbeutelpflicht, Hundesteuer und Wuffi-Bags in Duisburg

💡 Einleitung

Duisburg plant eine neue Kotbeutelpflicht für Hundehalter – eine Maßnahme, die auf den ersten Blick sinnvoll klingt: mehr Sauberkeit, mehr Eigenverantwortung. Gleichzeitig wird aber öffentlich betont, dass die beliebten Wuffi-Bags (Hundekotbeutelspender) weiterhin nicht aus öffentlichen Mitteln finanziert werden können. Sie sollen ausschließlich durch Spenden und Patenschaften betrieben werden.

Doch wie passt das zur Tatsache, dass die Stadt Duisburg jährlich Millionen durch Hundesteuer einnimmt? Wir haben uns genauer angeschaut, wie sinnvoll die neuen Pläne sind – und was in der Kommunikation (noch) fehlt.

🧾 Worum geht’s bei der Kotbeutelpflicht?

Die Stadt Duisburg will Hundehalter künftig verpflichten, eine „ausreichende Anzahl“ an Kotbeuteln mit sich zu führen. Wer beim Gassi ohne Beutel erwischt wird, soll künftig ein Bußgeld zahlen – auch dann, wenn (noch) kein Haufen liegt.

Diese Idee ist nicht neu – Städte wie Düsseldorf oder Köln praktizieren Ähnliches. Aber: Wie viele Beutel sind „ausreichend“? Und wie will man das kontrollieren?

💸 Finanzierung der Wuffi-Bags: Nur mit Spenden?

Parallel dazu wurde öffentlich betont, dass die sogenannten Wuffi-Bags – also die roten Kotbeutelspender im Stadtgebiet – weiterhin nicht aus öffentlichen Mitteln bezahlt werden können. Stattdessen sollen sie durch Paten, Sponsoren und freiwillige Spender finanziert und gepflegt werden. Der Aufwand pro Spender liegt bei rund 250 € pro Station, inklusive Schild, Erstbefüllung und Wartung.

Vorteile:

  • Weniger Personalkosten durch freiwillige Betreuung
  • Lokales Engagement
  • Beitrag zur Stadtsauberkeit

Kritikpunkt:

  • Freiwillige Beutelausgabe + Pflicht zur Mitnahme = Widerspruch, vor allem bei vorhandener Hundesteuer.

📊 Hundesteuer: Wofür wird sie eigentlich verwendet?

Laut aktuellen Zahlen nahm die Stadt Duisburg durch die Hundesteuer zuletzt jährlich über 3,5 Millionen Euro ein – bei knapp 27.000 gemeldeten Hunden. Dabei ist die Steuer gesetzlich nicht zweckgebunden – also muss das Geld nicht direkt Hunden zugutekommen. Trotzdem: Viele Hundehalter fragen sich, wofür sie eigentlich zahlen, wenn es noch nicht mal für ein paar Kotbeutel reicht.

✉️ Stellungnahme an die Stadt Duisburg (Zitat)

Im Rahmen unserer Recherche haben wir folgenden offenen Brief an die Stadt Duisburg formuliert:

Offener Brief an die Stadt Duisburg – Thema: Hundesteuer, Kotbeutelpflicht & Wuffi-Bags

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich begrüße die geplante Kotbeutelpflicht in Duisburg ausdrücklich – Prävention ist der effektivste Weg zu einer sauberen Stadt. Auch die Idee mit Wuffi-Bags und Paten, die das Auffüllen der Spender übernehmen, finde ich sehr sinnvoll und effizient – sie entlastet Personal und schafft gleichzeitig lokales Engagement.

Allerdings möchte ich darauf aufmerksam machen, dass Hundebesitzer in Duisburg mittlerweile jährlich rund 3,5 Mio € Hundesteuer zahlen. Zwar ist diese Steuer laut Gesetz nicht zweckgebunden, aber es erweckt keinen guten Eindruck, wenn gleichzeitig öffentlich betont wird, dass Kotbeutelspender nur über Spenden finanzierbar seien. Da Hundebesitzer bereits zahlungspflichtig sind, entstünde in der Bevölkerung durchaus der Eindruck, ihren Beitrag nicht genügend gewürdigt.


Ich bitte Sie höflich um folgende Auskünfte:

  1. Eine Aufschlüsselung der jährlichen Hundesteuereinnahmen sowie deren Verwendungen
  2. Ob Einnahmen konkret in Maßnahmen der Stadtsauberkeit oder Hundekotvermeidung fließen
  3. Ob eine anteilige Finanzierung der Wuffi-Bags über die Hundesteuer denkbar wäre

Die Beutelpflicht, Wuffi-Bags und Patenkonzept sind ausgezeichnete Maßnahmen zur Förderung von Sauberkeit und Eigenverantwortung. Eine engere finanzielle Verzahnung mit der Hundesteuer würde jedoch zeigen, dass die Stadt Hundebesitzer fair einbindet – und nicht nur über Bußgelder, sondern aktiv über Service an das Thema herangeht.

🧠 Fazit: Gute Idee, aber Transparenz nötig

✅ Die geplante Kotbeutelpflicht ist richtig – Sauberkeit beginnt bei Verantwortung.
✅ Wuffi-Bags und Patenschaftssystem sind ein sinnvolles, bürgernahes Konzept.

🚫 Aber: Der Hinweis, dass keine öffentlichen Mittel zur Verfügung stehen, obwohl Millionen an Hundesteuer eingenommen werden, erweckt den Eindruck von Intransparenz – und kann das Vertrauen in städtisches Handeln untergraben.

📬 Deine Meinung ist gefragt!

Findest du, dass die Stadt Duisburg mehr von der Hundesteuer für saubere Wege zurückgeben sollte?
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