Tiere in erbärmlichem Zustand, dazwischen verwesende Kadaver und überall Kot – dieses Bild bot sich Mitarbeitern von Polizei und Veterinäramt im Haus eines Hundehalters in einem Waldecker Stadtteil.
Ein Bekannter des Hausbesitzers hatte den Mann vor einer Woche in gesundheitlich schlechtem Zustand vorgefunden, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit. Der 66-Jährige wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Auf seinem Anwesen außerhalb des Dorfes hielt er rund 80 Tiere, etliche davon befanden sich in jämmerlichem Zustand. Hunde, Katzen, Tauben und offenbar auch eine Ratte wurden vorgefunden. Der Polizeisprecher sprach von „katastrophalen Zuständen“. Einige Tiere seien noch verendet, andere eingeschläfert worden. Zwei Tierärzte wurden hinzugezogen. Die restlichen Tiere kamen in Obhut des Korbacher Tierschutzvereins.
Gegen den Tierhalter ermittelt die Polizei nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Mann liegt noch immer in einer Kasseler Klinik.
Der Hundezüchter war wegen Kritik an seinen Haltungsbedingungen bereits mehrfach in den Fokus der Behörden geraten. Nach Angaben der Polizei wurde in den vergangenen Jahren wiederholt das Veterinäramt eingeschaltet. Auf dem Gerichtsweg sollte dem 66-Jährigen die Erlaubnis zur Tierhaltung entzogen werden, aber dem sei vom Landgericht Kassel widersprochen worden. „Der Mann war also rechtmäßig im Besitz der Tiere“, so der Polizeisprecher.
Quelle: HNA