Am 15.05. gegen 14:30 Uhr ging bei der Polizei in Bochum mehrere Meldungen ein, das ein Hund auf der Hundewiese in Witten außer Kontrolle wäre.
Wie die meisten Besucher von Hundewiesen wohl wissen, sind auf den Wiesen ein bis drei Mal im Jahr Schafherden zu Gast, um Rasenmäher zu spielen. Sie fressen dabei auch die Herkulessstauden auf, und verhindern so ihre weitere Ausbreitung.
Ob eine solche Wiese nun von Schafen befallen ist kann man leider am Eingang nie erkennen. (Anm.: Ich habe jedenfalls noch nie ein Schild gesehen, was der Schäfer ja mit Leichtigkeit am Eingang platzieren, und so auf die Herde hinweisen könnte.)
Da ja die Wiesen sehr gern auch von Haltern von Hunden mit Jagdtrieb genutzt werden, um diese Tiere auch mal ohne Leine laufen und toben lassen zu können, ist solch eine Konstellation dann äußerst problematisch und nicht ungefährlich.
Nun hat gestern in Witten ein Tier den “mini” Elektrozaun übersprungen. Diese Zäune sind ab mittelgroße Hunde, und etwas sprunggewaltige kleinere Hunde kein Hindernis, sondern dienen nur dem Zweck die Schafe in einem Terrain zu halten.
Bedauerlicher Weise trieb der Hund ein Schaf in die Ruhr wo es ertrank, und fiel ein weiteres an, welche schwere Bisswunden am Hals davon trug. Die Verletzungen waren so schlimm das das Schaf von einem Polizisten von seinen Leiden erlöst werden musste.
Dem Halter gelang es seinen Hund einzufangen, und fuhr dann laut Polizei zu einem Tierarzt, der den Hund einschläferte.
Wenn an diesem Punkt nicht ein teil der Geschichte fehlt, bin ich mittelschwer fassungslos, das ein Hund, mit Jagdtrieb, der diesem erlegen war, nur genau darum eingeschläfert wurde. Zu einem kann ich den Halter nicht verstehen, und auch nicht den Tierarzt. Der Halter lies seinen Hund ja nicht in einem öffentlich zugänglichem Wald, oder Feld frei laufen und jagen, sondern suchte extra eine Hundewiese auf. War der Halter so mit der Situation überfordert, das für ihn nur das Einschläfern noch als Lösung in Frage kam? Warum ist der Tierarzt so einer Bitte nachgekommen ohne Alternativen (wie z.B. eine Abgabe des Tieres an den Tierschutz) aufzuzeigen?
Ich werde jedenfalls die zwei zuständigen Stellen der Hundewiesen in meiner Nähe kontaktieren, und um eine Stellungnahme bitten, wie und ob sie sich eine Vorwarnung für Halter am Eingang der Hundewiesen vorstellen können. Sprich, ob man nicht die Schäfer auch in diesem Punkt mit in die Verantwortung nehmen kann.
Ich hatte vor einigen Wochen schon bei beiden Stellen angefragt wann mit den Schafen auf den Wiesen zu rechnen sei. Eine sehr zügige Antwort bekam in vom Freizeitzentrum Kemnade, das sie den Schäfer kontaktiert hatten, und dieser ihnen mitteilte “in 4-6 Wochen”. Diese Antwort war für mich als Besitzer einer Hündin mit Jagdtrieb unbefriedigend, da sie doch recht schwammig war. Aber immerhin gab es schon mal eine Antwort, denn das Ordnungsamt Hattingen hat bis heute auf meine Nachfrage nicht geantwortet.
Ich werde diesen traurigen Zwischenfalls jetzt nutzen um vielleicht ein Lösung mit den Parteien zu finden, damit solch eine Situation das nächste Mal hoffentlich vermieden werden kann.