Sauerstoff für Hund und Katz: Tierfreund Peter Günther (50) nutzt alte Krankenwagen zur Tierrettung. 27 Mal ist er im Juni zu Einsätzen ausgerückt.
Wenn das Telefon klingelt, dann muss es oft ganz schnell gehen. Chef Peter Günther (50) hat Bereitschaft. Ist ein Vierbeiner in Not, dann rast er zum tierischen Patienten – und das im ersten Tier-Krankenwagen Gelsenkirchens. Für Peter Günther ist die Fahrt im Original-Rettungswagen nichts Neues, hat er doch jahrelang als Sanitäter gearbeitet – am Menschen, versteht sich.
Infusionen und Sauerstoff für die Tiere
Die Einsätze bei den Vierbeinern sind allerdings genauso unterschiedlich wie beim Menschen. “Wir kümmern uns in der Regel um die Erstversorgung”, sagt Peter Günther. Der nach Luft schnappende Hund bekommt Sauerstoff, eine ausgetrocknete Katze Infusionen. “Außerdem bringen wir die Tiere zum Arzt, zu jeder Uhrzeit.”
Den Krankenwagen hat Peter Günther von Bekannten abgekauft. Kosten: 9000 bis 11.000 Euro. Die Ausstattung bleibt bis auf wenige Ausnahmen drin. “Injektionsbesteck oder so etwas brauchen wir natürlich nicht”, sagt der Tierretter. Ansonsten könne alles bleiben wie beim “Menschen-Krankenwagen” auch. Vier Festangestellte und zwei ehrenamtliche Mitarbeiter sind rund um die Uhr im Einsatz. Sie bilden sich mit Seminaren oder Erste-Hilfe-Kursen weiter.
Tierretter möchte seine Flotte vergrößern
Nach Waltrop gibt’s mit Gelsenkirchen jetzt schon zwei NRW-Standorte für die Tier-Krankenwagen, die vom Allgemeinen Tierrettungsdienst und dem Deutschen Tierhilfe-Verband betrieben werden. 27 Mal ist der Rettungsdienst im Juni ausgerückt, allerdings ohne Blaulicht, das dürfen nur die “echten” Rettungsdienste. Peter Günther möchte seine Tier-Rettungs-Flotte gerne weiter vergrößern. “Dafür brauchen wir aber auch genügend Einnahmen.”
Wer den jährlichen Mitgliedsbeitrag für den Deutschen Tierhilfe-Verband bezahlt (69 Euro) nutzt den Tier-Krankenwagen im Notfall kostenlos. Ansonsten kommen etwa 180 Euro pro Einsatz auf Vierbeiner-Freunde zu. “Man kann aber auch direkt im Krankenwagen Mitglied bei uns werden”, sagt Peter Günther. Die Anträge habe er immer dabei.
Quelle: derwesten.de