München, 07.09.2014. Bereits am Nachmittag des vergangenen Mittwoch, 03.09.2014, wurde der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München telefonisch mitgeteilt, dass es Hinweise gäbe, dass in einem Anwesen an der Landsberger Straße mehrere Hunde in einem Fahrzeug angeleint leben müssten.
Daraufhin fuhren eine Streife der zuständigen Inspektion Pasing sowie eine Diensthundeführerin zum Einsatzort. Dort angekommen stellten die Beamten fest, dass sich im Innenhof des Anwesens ein nicht zugelassener Transporter befand, der voll Hundekot und Hundeurin war. Eine erwachsene Hündin und ein Rüde liefen völlig verängstigt um das Fahrzeug herum und verbellten sämtliche Anwesende. Bei dem Hundehalter handelt es sich offensichtlich um einen 68jährigen Mann aus Bosnien- Herzegowina.
Als die Polizeibeamten das Fahrzeuginnere in Augenschein nahmen, wurden unter den Sitzbänken acht Welpen im Alter zwischen vier und fünf Wochen aufgefunden. Der 68Jährige gab an, dass es sich bei den Hunden um die Tiere seiner Nichte handeln würde, die er lediglich während einer Krankheit seiner Verwandten versorgen würde. Für keinen der Hunde konnte er einen Impfstatus oder sonstige erforderliche Nachweise vorlegen.
Eine 73jährige Frau aus Bosnien-Herzegowina, die ebenfalls am Einsatzort anwesend war, hatte kurz vor Eintreffen der Polizei die säugende Mutterhündin vom Einsatzort weggebracht und gab nun an, sie einem Passanten auf der Straße geschenkt zu haben.
Weitere Ermittlungen ergaben, dass sich in der Wohnung des Mannes offensichtlich weitere Hunde befinden würden. Bei dieser Wohnung handelt es sich um ein kleines Eineinhalbzimmerappartement, das sich in einem völlig vermüllten und verdreckten Zustand befand. In dieser Wohnung hielten sich fünf weitere, ausgewachsene Hunde auf, die alle samt völlig verstört und verängstigt waren. Bei einer Absuche konnten immer mehr Hundewelpen im Alter von wenigen Tagen (Augen noch geschlossen) bis zu wenigen Wochen entdeckt werden. Insgesamt wurden zehn Welpen aufgefunden und konnten bereits beim Transport zum Streifenwagen jeweils mit der Mutterhündin zusammengebracht werden. Insgesamt mussten 25 Hunde beschlagnahmt und ins Münchner Tierheim gebracht werden. Aufgrund der hohen Anzahl der Hunde wird von einer gewerbsmäßigen Produktion ausgegangen.
Eine Erlaubnis zum gewerblichen Handel mit Hunden konnte keiner der Beschuldigten vorweisen. Ebenso wenig wurde ein Sachkundenachweis oder eine Zuverlässigkeitsbescheinigung vorgelegt.
Im Zuge der Ermittlungen wurden noch ein weiterer, offensichtlich beteiligter Mann angetroffen, bei dem es sich um einen 43jährigen Griechen handelte. Sämtliche Beteiligte müssen nun mit entsprechenden Anzeigen rechnen, weitere umfangreiche Ermittlungen gegen die drei Beschuldigten sind von Nöten.