Karte wird geladen - bitte warten...
Der zweite Montag im Monat ist für Tierhalter, die gut mit ihrem Geld haushalten müssen, ein wichtiger Termin. Denn dann gibt es Tierfutter, das etwa für die nächsten zwei Wochen ausreicht. Gut eine Viertelstunde, bevor die Ausgabe der Tierfutterhilfe öffnet, haben sich schon ein Dutzend Tierhalter eingefunden. Geduldig stehen die Menschen und einige Hunde an. Man kennt sich, man unterhält sich, bis die Ehrenamtlichen des Tierschutzbundes Bad Homburg pünktlich um 15 Uhr die Tür zum kleinen „Lädchen“ in der Nehringstraße 10 öffnen.
Dank der Spendenboxen, die in 16 Supermärkten, Drogerien und bei „Fressnapf“ in Bad Homburg und Oberursel stehen, sind die ordentlich sortierten Regale gut gefüllt. Außer kostenlosem Tierfutter und Katzenstreu steht auch ein kleines Sortiment an Zubehör bereit, das die Tierhalter hier für wenig Geld kaufen können.
Rund 60 Menschen, die alle über den „Bad Homburg-Pass“ verfügen, der ihnen diverse Vergünstigungen einräumt, sind bei der Tiertafel registriert. Auf den Karteikärtchen werden pro Besitzer bis zu drei Tiere eingetragen, so dass die Tierschützer etwa 120 Tieren, überwiegend Hunde und Katzen, eine Teilversorgung mit Futter bieten.
Hunde werden entsprechend ihrer Größe versorgt, denn logischerweise braucht ein Chihuahua („Mini“) weniger Futter als ein XL-Schäferhund. Die Tierschützer legen Wert darauf, dass es hier um eine Teilversorgung geht und die Halter in der zweiten Monatshälfte eigenverantwortlich für ihre Tiere sorgen. Für seine etwa vierjährige Emma, die aus einer Tötungsstation in Ungarn gerettet wurde, packt Herrchen jetzt sechs Kilo Nassfutter plus etliche Leckerlis ein. Damit wird die Hündin die nächsten vierzehn Tage satt.
Wuselig geht es zu im kleinen Verkaufsraum, den der Tierschutzverein angemietet hat, nachdem die Tiertafel vor fünf Jahren zunächst „aus dem Kofferraum heraus“ gestartet ist. Doch die Ehrenamtlichen bleiben ruhig und gehen geduldig auf die Sonderwünsche der Kunden ein: Die einen füttern nur Trocken-, die anderen präferieren Nassfutter: „Nein, nicht diese Marke, die mag Benno nicht.“ Der nächste Hund ist auf Diätfutter angewiesen, und die Katze der Kirdorferin reagiert auf bestimmte Inhaltsstoffe allergisch.
Die Helferinnen – an diesem Montag sind es Birgit Jörgens, Renate Georg, Renate Echterdiek und Ina Kohler – gehören dem Vorstand des Tierschutzvereins an, alle sind von Beginn an dabei und wissen um die Vorlieben von Tier und Herrchen/Frauchen.
Für alle Bedürfnisse findet sich etwas, denn was nicht über die Spendenboxen abgedeckt wird, kauft der Tierschutzverein dank Spendengeldern dazu.
Beladen mit schweren Taschen verabschieden sich die Halter, froh, dass sie sich für die nächsten zwei Wochen keine Gedanken machen müssen, wie sie ihre Lieblinge satt bekommen. Um die Erfolgsgeschichte der Tierfutterhilfe aufrechterhalten zu können, freut sich der Tierschutzverein über jede Zuwendung, ob als Sachspende in den Märkten, oder über Geldspenden.