Tegeler See: Tierhasser vergiften Hunde mit Zink

Das Landeskriminalamt (LKA) hat neue Erkenntnisse im Fall des Tiersterbens am Tegeler See. Demnach starben sechs Hunde, deren Kadaver zunächst ergebnislos untersucht worden waren, an einer Zinkvergiftung. Drei weitere Hunde verendeten nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso) an einer Vergiftung durch Blaualgen. 

Überall um den See hängen diese Warn-Meldungen. Foto: Eric Richard

Das Landeskriminalamt (LKA) hat neue Erkenntnisse im Fall des Tiersterbens am Tegeler See. Demnach starben sechs Hunde, deren Kadaver zunächst ergebnislos untersucht worden waren, an einer Zinkvergiftung. Drei weitere Hunde verendeten nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso) an einer Vergiftung durch Blaualgen.   

Das bestätigt den Verdacht, dass das rätselhafte Tiersterben nicht nur eine Ursache hat, sondern mindestens zwei. „Damit ein Hund an einer Zinkvergiftung verendet, ist eine sehr hohe Dosis nötig“, sagt ein Polizeisprecher.  Das mache eine absichtlich von Menschen herbeigeführte Vergiftung wahrscheinlich.

Zu diesem Ergebnis komme das Gutachten des Amtstierarztes im Bezirk Reinickendorf. Die giftigen Blaualgen hingegen haben seit einigen Tagen, wie berichtet, ohne menschliches Zutun den Tegeler See befallen. Viele Hunde trinken aus dem Gewässer, wenn sie zum  Spazierengehen ausgeführt werden.

14 Hunde, 14 Füchse und ein Wildschwein

Insgesamt starben nach Angaben von Anwohnern bislang 14 Hunde am Tegeler See. Der Polizei liegen Strafanzeigen zu sechs verendeten Hunden und sechs Hunden mit Symptomen einer Vergiftung vor. Hinzu kommen, wie berichtet, 14 verendete Füchse und ein totes Wildschwein auf der anderen Seite des Tegeler Sees – in Hakenfelde. „Ob die beiden Ereignisse zusammenhängen, wird derzeit noch ermittelt“, sagt ein Polizeisprecher.  

Rund um den Tegeler See werden tote Tiere gefunden.
Rund um den Tegeler See werden tote Tiere gefunden. Foto: Beate SEELINGER
 

Sicher ist jetzt zumindest, dass auch Hunde und nicht nur Wildtiere absichtlich vergiftet wurden. In den Gärten der Wohnsiedlung Hakenfelde und der nahen Gartenarbeitsschule waren Fuchsbauten entdeckt worden, die jemand von außen mit Steinen verschlossen hatte. Darin lagen nach Auskunft von Anwohnern mehrere Giftköder, Glasscherben und ein verendetes Fuchsbaby. Ein noch lebend im Freien gefundener Fuchs starb in der Tierklinik Düppel der Freien Universität (FU).

Lageso warnt Badegäste

Das Lageso befasst sich derweil mit dem Algenbefall des Tegeler Sees.  Die Behörde hat bei Untersuchungen zunächst an der Badestelle Reiherwerder eine giftige, dort nie zuvor verbreitete Art Blaualgen entdeckt. Das Lageso empfiehlt, nicht dort zu baden, wo Algenmatten an der Wasseroberfläche schwimmen, die Algen am Ufer nicht anzufassen und kein Wasser zu verschlucken.

Mit Kleinkindern soll die Badestelle gemieden werden. Vor allem der Hautkontakt mit den Algen und das Schlucken von Wasser seien gefährlich. Trinkt man größere Mengen kontaminierten Wassers, können die Gifte die Lunge lähmen und zum Ersticken führen.

Quelle: http://www.berliner-zeitung.de