Philippinen: Paar wegen perversen Tierquälerei-Videos lebenslange Haft

Spärlich bekleidete Teenager, die vor laufender Kamera Tiere quälen und töten: Selten hat ein Crush-Video so viel Entsetzen hervorgerufen, wie das eines geschäftstüchtigen Paares aus Manila. Jetzt müssen beide lebenslang in Haft.

Die Bilder verstörten Tierschützer auf den Philippinen und weltweit: Drei junge Mädchen in Shorts drängen einen schwarz-weißen Hundewelpen in eine Ecke, traktieren ihn mit Fußtritten und treten schließlich mit vollem Gewicht auf den kleinen Körper.

Dieses und weitere sogenannte Crush-Videos fanden ihren Weg in die sozialen Netzwerke und lösten angesichts ihrer großen Brutalität massive Proteste aus. So soll ein Kaninchen bei lebendigem Leibe gehäutet, ein Hund mit einem Bügeleisen verbrannt worden sein.
Jetzt ist ein Ehepaar wegen Menschenhandels, Kindesmissbrauchs, Tierquälerei und Verstoßes gegen die Tierschutzbestimmungen in Manila verurteilt worden. Dorma und Vincente R. müssen lebenslang in Haft, weil sie die Videos mit Minderjährigen und Tieren hergestellt und verbreitet haben. Sie wurden außerdem zur Zahlung je eines Bußgelds in Höhe von 9,4 Millionen Pesos, etwa 164.000 Euro, verurteilt.

Die beiden 54-Jährigen hätten leicht bekleidete Mädchen dazu gezwungen, Tiere vor laufender Kamera zu quälen, sagte eine Sprecherin des Gerichts in La Union. Danach hätten sie die Videos im Internet verkauft. Kunden gab es laut Angaben der Tierschutzorganisation Peta unter anderem in den USA, Frankreich, Großbritannien und Malaysia.

Nachdem das erste Video durch die Netzwerke gegangen war, hatte Peta eine Belohnung von 100.000 Dollar ausgesetzt für Informationen, die zur Ergreifung der Video-Produzenten führen.

Das Urteil solle “eine Warnung an jeden sein, der in der abscheulichen Crush-Video-Industrie tätig ist”, sagte der Vize-Vorsitzende von Peta Asien, Jason Baker. “Die Konsequenzen für Tierquälerei sind schwerwiegend.”